Eckdaten
Auf den Spätsommer folgt der Frühherbst. Er beginnt Ende August und dauert durchschnittlich 27 Tage, also weit in den September hinein. Die Herbstzeitlose blüht, die Rosskastanie reift und wir erreichen den Höhepunkt der Obsternte (Apfel, Birne, Zwetschge etc.). Sträucher und frühjahrsblühende Stauden (Kuhschelle, Frauenmantel, Lungenkraut, Tränendes Herz etc.) werden jetzt gepflanzt.
Zeigerpflanze | Schwarzer Holunder (Frucht- bzw. Pflückreife) Nach Bildern suchen |
Trachtpflanzen | Hortensie Hibiskus Stockrose Bartblume Sommerflieder (invasiver Neophyt!) Topinambur (invasiver Neophyt!) |
Zustand im Volk
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Arbeiten am Volk
Herbstrevision
Jetzt nach der zweiten Fütterung werden die Völker noch einmal beurteilt. Wie stark ist das Volk? Ist das Brutnest schön? Wie ist der Futtervorrat im Vergleich zu den anderen Völkern? Ist ein Volk besonders stark, kann eine Brutwabe (ohne aufsitzende Bienen) entnommen und damit ein schwächeres Volk verstärkt werden. Bienenvölker, die jetzt keine Königin haben, werden 30–40 Meter entfernt abgekehrt. So können die Arbeiterinnen die anderen Völker am Bienenstand verstärken. Brutwaben werden jetzt überhaupt nicht mehr bewegt. Wenn noch weiter gefüttert wird, können bei Bedarf leere Futterwaben direkt vor der Fütterung näher an das Brutnest gehängt werden, die vollen und verdeckelten Futterwaben kommen an den Rand.
Varroa-Kontrolle
Im Frühherbst ist die laufende Varroa-Kontrolle essenziell. Stark befallene Völker verteilen die Milben auf alle anderen Völker. Bienen, die ihr Volk schützen wollen, fliegen mit einer oder mehreren Milben aus dem Volk und suchen bei einem anderen, gesunden Volk Unterschlupf. So verteilen sich viele tausend Milben innerhalb kurzer Zeit auf benachbarte Völker. Deshalb wird jetzt jede Woche die Stockwindel gereinigt und der natürliche Milbenabfall beobachtet. Bei Ameisenbefall ist die Stockwindel mit Vorsicht zu genießen, da sie möglicherweise herabgefallene Milben abtransportiert haben. In diesem Fall hilft die Staubzuckerdiagnose.
Varroa-Diagnose Ergebnisse
Diese Werte gelten für die Puderzuckerdiagnose (Milben in der Probe) bzw. für die Windeldiagnose (Milben auf der Stockwindeln innerhalb von einer Woche)
1-2 Milben
unproblematisch
1–2 Milben pro Woche sind kein Problem
ca. 7 Milben / Milben auf Bienen
Behandlung notwendig
Liegt der natürliche Varroa-Abfall in etwa bei einer Milbe pro Tag (ca. 7 / Woche), sollte das Volk noch einmal behandelt werden. Ohne Behandlung kommt das Volk nicht zur Ruhe, die Königin brütet weiter, das Nest wird von den Arbeiterinnnen energieaufwendig auf 36,5 °C geheizt und viele Bienen sterben.
Am effektivsten geht das mit einer Oxalsäurebedampfung von oben (Oxamat). Es kann auch flüssige Oxalsäure in die Wabengassen geträufelt werden, allerdings ist dann die Verteilung auf den Bienen nicht so zuverlässig. Eine weitere Alternative sind Oxalsäurestreifen. Nach dieser ersten Behandlung der Milben auf den Bienen (die Milben in der verdeckelten Brut werden damit ja nicht erreicht) ist es interessant, wie viele Milben abfallen. Ist der Milbenabfall gering, ist alles in Ordnung. Sind nach der Behandlung viele Milben abgefallen, verstecken sich noch viele weitere Milben in der verdeckelten Brut.
mehr als 10 Milben / Milben auf Bienen + Brut
Behandlung notwendig
Bei extrem hohen Befall werden die verdeckelten Brutwaben komplett entnommen (und eingeschmolzen) und neue Mittelwände eingehängt. So hat das Volk ein letztes Mal die Chance von neu schlüpfenden kranken Bienen und den Milben befreit zu werden und eine Generation gesunder Bienen aufzuziehen. In anderen Fällen hat sich eine Behandlung der verdeckelten Brutwaben Mitte September im Varroa-Controller sehr bewährt. Das Klima ist noch warm genug, eine Behandlung kann gut durchgeführt werden. Die Milben in der verdeckelten Brut werden geschädigt und sterben ab, die Bienen können ohne Milben schlüpfen und wieder eine gesunde Generation aufziehen, es gibt keinen Eingriff in das Brutnest. Ganz wichtig: Die Brutwaben wieder in derselben Richtung und Reihenfolge in das Volk zurückhängen!
Fluglöcher/Wespen
Die Fluglöcher bleiben noch bis Anfang Oktober eingeengt. Die Bienen ziehen sich langsam zurück und bewachen das Flugloch nicht mehr so intensiv. Wespen kommen je nach Jahr mehr oder weniger stark vor und bedienen sich bei den Bienenvölkern. Ein starkes, gesundes Bienenvolk mit eingeengtem Flugloch hat mit Wespen kein Problem und verkraftet das ohne Probleme.
Wintersitz
Für die Überwinterung reicht ein Brutraum Einheitsmaß/Zander völlig aus, noch besser ist ein Jumbo-Brutraum. Ein Bienenvolk hat im Winter rund 10.000 Bienen, die kompakt in einer Zarge ausreichend Platz finden.



Fütterung abschließen
Nach der zweiten bis dritten Fütterung kontrollieren wir den Futtervorrat. Eventuell tragen die Völker noch Nektar ein und benötigen kein zusätzliches Futter. Ansonsten sollte noch ein- bis zweimal gefüttert werden, bis spätestens Mitte September. Eine spätere Fütterung würde einen Brutreiz auslösen, was in manchen Regionen bei warmem Wetter und Pollenangebot bis Anfang Dezember schon schwierig genug ist.
Futterkranzprobe
Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für die Untersuchung der Völker auf Faulbrutsporen. Dazu 2 EL Futter pro Bienenvolk aus dem Futterkranz entnehmen und darauf achten, dass kein Pollen mitkommt. Die Proben am Bienenstand in einem Gefrierbeutel sammeln. Gut verschlossen und beschriftet schickt man diese Probe an eines der zuständigen Labore in Österreich. Die Untersuchung ist durch die Imkereiförderung von Bund und EU kostenlos bzw. mit einem geringen Selbstbehalt verbunden (Infos zu Kosten und Abwicklung bei den Landesverbänden).
Änderungsverlauf
14.10.2023 Beitrag übertragen